Boris Kerenski: Social Beat. Stimmen aus dem popliterarischen Untergrund. Dokumentation zur gleichnamigen Ausstellung im Stuttgarter Literaturhaus 40 Seiten. Durchgehend farbig illustriert. ISBN: 978-3-9822910-9-3 9,50 € zzgl. Versand
HIBANA AIDEA 1: Boris Kerenski: Social Beat.
Stimmen aus dem popliterarischen Untergrund.
Inspiriert von Dada und den Beats
In den 40er bis 60er Jahren ließ eine Gruppe von amerikanischen Autor*innen die moderne Literatur erbeben – mit Schockwellen rund um den Globus. Die Beats revolutionierten die literarische Sprache: Straßenslang und spontanes Schreiben wurden en vogue, ihre Themen waren existenzieller Nomadismus und moderne Sinnsuche, sie stellten ihre Werke in umgebauten Garagen und Musikclubs vor. In den 1980er/90er Jahren kam es in der Bundesrepublik zu einem Nachbeben: Junge, wilde Schriftsteller*innen loteten die Grenzen der Literatur aus: mit Texten, gespeist von ihrem unmittelbaren Erleben, inspiriert von Dada und den Beats, mit Formen zwischen Happening, Performance und Lesung, jenseits der etablierten Orte der Literatur. Sie nannten sich: Social Beat und waren die Impulsgeber für die heutige Slam Poetry.
Die von der Stadt Stuttgart und der LBBW Stiftung geförderte Ausstellung »Social Beat Beat & Beat: ein literarischer Urknall« im Literaturhaus Stuttgart vom 22.1.–16.04.2021 dokumentiert die Social Beat-Szene, in der der Großraum Stuttgart eine wichtige Rolle spielte – mit Original-Dokumenten aller Art. Die Aktivisten der Szene haben ihr Archiv zur Verfügung gestellt. Umrahmt wird das Ganze von Porträts und Dokumenten der Beats und garniert mit Veranstaltungen und Lesungen, Filmen, Audioclips und Bücher-Vitrinen.
In unserer Edition erscheint das Begleitheft dazu. Es stammt aus der Feder von Boris Kerenski und ist gespickt mit Infos und Abbildungen.
Boris Kerenski (* 1971 in Stuttgart als Boris Feesenmayr) ist ein deutscher bildender Künstler, Journalist und Herausgeber.Boris Kerenski studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Dieter Groß, Hans Dieter Huber und Joan Jonas. Beruflich war er u. a. als Redakteur bei verschiedenen Print- und Onlinemedien sowie als Dozent am Literaturhaus Stuttgart tätig, wo er auch die Zeitschrift Literatur machen betreute.In seiner Tätigkeit als Herausgeber beschäftigt Kerenski sich insbesondere mit deutschsprachiger Untergrund-, Slam- und Pop-Literatur. Seine 1999 zusammen mit Sergiu Stefanescu herausgegebene Anthologie Kaltland-Beat versammelt Prosa und Lyrik des literarischen Untergrunds, ergänzt durch Essays und journalistischer Beiträge (u. a. von Björn Kuhligk, Markus Orths, Tanja Dückers, Enno Stahl, Marc Degens, Jaromir Konecny und Benno Käsmayr). Auch das 2004 gemeinsam mit Florian Vetsch herausgegebene Tanger Telegramm, eine Text- und Bildsammlung über die marokkanische Stadt Tanger, stieß auf positive Resonanz.
Boris Kerenski lebt in Gingen an der Fils.
„Die amerikanischen Beatniks Kerouac, Ginsberg und Burroughs waren prägend für eine Generation junger Autorinnen und Autoren, die Anfang der 1990er Jahre den etablierten Literaturbetrieb in Deutschland zum Beben brachten. In einer wilden Mischung aus Punk, Underground-Popliteratur und spontanen Events formierte sich der Social Beat, der im Südwesten eine besondere Rolle spielte, wie eine Ausstellung im Stuttgarter Literaturhaus zeigt.“