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Siegfried C. Arnold: FarbenSpiele. Vier Märchen.
Illustriert von Florian L. Arnold
44 Seiten, durchgehend unromantisch, aber farbig bebildert,
gedruckt auf Munken Print Cream 150g
Hardcover Softtouch

ISBN 978-3-946423-22-5

21 €

August 2022

– Ausverkauft –

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menschen brauchen märchen!

HIBANA 4: Siegfried C. Arnold: FarbenSpiele. Vier Märchen.
Illustriert von Florian L. Arnold

Märchen? Schnee von gestern …

… oder nur etwas für kleine Kinder?
Falsch! Märchen versorgen uns mit allen Grundelementen einer guten Geschichte. Es gibt Helden*innen, hohe Ziele und Träume, gefährliche Abenteuer und, für die Guten, ein Happy End. Mit einem Wort: Märchen braucht jeder Mensch. Und hier setzt Siegfried Arnold mit seinen vier charmanten Erzählungen an, in denen alles ein Eigenleben führt, die Held*in einer Geschichte auch mal eine kaputte Ampel oder ein Flußkiesel sein kann. Und wie bei jedem guten Märchen dürfen Philosophie und ein bißchen Weisheit um die Ecke lugen.

Gemacht: Mit diesen neuen Märchen aus einer weisen Schreibfeder machen Sie nichts falsch – aber sich und/oder anderen eine große Freude.

Alles führt ein Eigenleben

Wenige Sekunden, bevor Herr Schummrich, ehemals Abteilungsleiter einer bedeutenden Firma, sein Leben beendete, überkam ihn ein grenzenloses Bedauern darüber, was er zu Lebzeiten alles versäumt hatte. Seine Augen irrten über die weiße Decke des Krankenzimmers, als ob er dort irgend eine Antwort finden könnte.
Dann sah er nichts mehr.

In dem Augenblick, in welchem der Arzt seine Augenlider nach unten strich, befand sich Herrn Schummrichs Seele in einem riesigen, graugestrichenen, leeren Raum, vor sich nur einen Schreibtisch mit Telephon und Faxgerät, ansonsten kein Möbelstück, kein Fenster, nicht ein Laut.
Herr Schummrich hörte nach einer Weile das Klack-klack von Stöckelschuhen und sah eine junge Dame in merkwürdigem Aufzug auf sich zukommen. Links trug sie ein elegantes dunkles Kostüm und rechts einen zerfetzten gelben Umhang. Ihr Gesicht war starr wie polierter Marmor, regungslos, weder hübsch noch abstoßend. Sie trat an den Schreibtisch, öffnete ihren Ablageordner, warf einen kurzen Blick auf den Neuzugang und versicherte sich kurz: „Herr Schummrich, richtig?“
„Richtig“, bestätigte dieser und fragte vorsichtig: „Wo bin ich denn hier?“
„Na, was meinen Sie denn? Nach Himmel schaut es hier ja nicht aus.“