Wundersame Katastrophen: Der Humorist Hermann Harry Schmitz.
Buchpremiere am 18. Februar 2025
19:30 Uhr
Museumsgesellschaft Ulm

Wundersame Katastrophen:
Der Humorist Hermann Harry Schmitz.

 

Florian L. Arnold (Verleger) wird mit Christian Katzschmann (Chefdramaturg Theater Ulm) musikalisch umrahmt von Dominik Wiedenmann am Flügel eine Auswahl bester Schmitz-Texte vorstellen und aus dem Leben des Humoristen berichten.

Roggendorf in der Eifel, 1894. Im Lokal „Dorfkrug“ tritt ein „orientalischer“ Magier auf, der Kartoffeln in Damenuhren und Hühnereier in Kanarienvögel verwandelt. Das ganze Spektakel wird reichlich gewürzt durch einen amüsanten Redeschwall trockenen Humors – der die Menschen am Ende mehr begeistert als die Zaubertricks.
Der Magier ist ein dünner Junge namens Hermann Harry Schmitz, der bald darauf sehr schnell berühmt werden wird wegen seiner Texte.

Ein Schelm, dieser Schmitz: Phantasievoll, scharfzüngig, hochsensibel und versonnen – wie begabteKinder aus gutem Hause ebenso sind. Wer dieser heute leider fast vergessene Hermann Harry Schmitz wirklich war, wissen wir nicht. Er erfand sich durch seine Geschichten, in denen dem Spießertum und bigotten Neureichen der Spiegel vorgehalten wird. Übertreibungen und groteske Zuspitzungen machen Schmitz‘ Satiren aus. Das Absurde feiert fröhliche Urstände bei diesem Vorfahr von Loriot und Georg Kreisler. Schmitz sah die Katastrophe im Idyll, den Schrecken im Glück – und umgekehrt.
Seine Pointen sitzen punktgenau, oftmals pechschwarz, und sie funktionieren auch über einhundert Jahre nach ihrem Entstehen bestens.

Der Ulmer Verlag „Edition Hibana“ – spezialisiert auf bibliophile Wiederauflagen übersehener und unterschätzter Literatur – hat eine Reihe seiner schönsten (=absurdesten) Humoresken und Satiren neu aufgelegt.

Musikalisch eingerahmt wird dieser burleske Leseabend mit Musik der Zeit von 1900 bis 1930 – pianistisch perfekt kredenzt von Dominik Wiedenmann. Wiedenmann spielt die schwarzen und weißen Tasten seit er sechs Jahre alt ist, fühlt sich seit dem fünfzehnten Lebensjahr zu jazzigen Rhythmen hingezogen und lernte von seinem Klavierlehrer Ingo Illerdelta den bluesigen Klang des Klavieres. Auftritte in ganz Deutschland und verschiedenen Fernsehsendungen zeichnen sein Portfolio ebenso aus wie die Bandbreite seines Könnens. Dominik Wiedenmann wird den Abend mit raffiniert-improvisierten Klängen über eigene Themen wie auch Jazzstandards begleiten.