„Jaja, Helden sind immer albern, ich weiß. Aber ein verkrüppelter Held ist doch etwas, etwas, das sich sehen lassen und womöglich sogar übersehen lassen kann. Auf dieser Basis gelänge es mir dann vielleicht sogar, mich in ein Leben zu stehlen, dem ich ins Gesicht schauen kann, ohne vor Scham zu erblinden“.

Hans Therre
Sieh, ich schreibe
Kurzroman

Mit Bildern von
Christine Krejci
Reihe „Hibana Aidea“
Band 5

118 Seiten, Vor- und Nachsatz,
Klappenbroschur
1. Auflage, 2025
ISBN: 978-3-946423-44-7
19 €

Limitiert auf 200 Exemplare.

Das kompromisslose Leben eines Künstlers. Auf autobiografischen Wurzeln basierend entwirft Hans Therre das schonungslose Bild eines Künstlers, der alles in die Wagschale des Lebens wirft.

Hans Therre gehört zu den charaktervollsten Übersetzern komplexer Literatur, so etwa Arthur Rimbaud oder Michel Leiris. Sein eigenes Werk ist nicht minder kraftvoll. Wie in seinem großen Zyklus “Elsterbach” ist auch “Sieh ich schreibe” eine facettenreiche und schonungslose Erkundung des eigenen Ich.

Freilich ist es das lyrische Ich, das hier spricht und zwischen wahren biographischen Fragmenten und literarischer Erfindung springt, berichtet, lügt, sehnt und hofft. Der Erzähler flüchtet aus der Enge des ländlichen Lebens in die Großstadt, in die weite Welt. Er schreibt, er sieht, er erlebt, liebt und leidet stets ohne Kompromiss. Ein Leben auf dem Drahtseil, das so schonungslos endet wie es gelebt wurde.

Hans Therres Sprache ist geschliffen durch Jahrzehnte der Auseinandersetzung mit vielen Spielarten der Literatur. Sein Kurzroman ist eine geschichtenpralle Tour de Force durch das zurückliegende Jahrhundert, stellt sich persönlichen wie auch gesellschaftlich gescheiterten Visionen. Und hat den Blick weit offen für die Schönheit und auch die Gefahren eines kompromisslosen Lebens, das dem freien Denken in einer freien Welt verschrieben ist.

Hans Therres Romanzyklus Elsterbach ist beim Conte-Verlag St. Ingbert erschienen und gerne empfehlen wir auch die Lektüre dieses Werks.

Der Schriftsteller Anders Nieheim kehrt nach vierzig Jahren aus Berlin in seine saarländische Heimat zurück. Doch seine Versuche, im Dorf Elsterbach neue Wurzeln zu schlagen, scheinen ins Leere zu laufen. Die Zeit hat nicht nur ihn verändert, auch die Heimat hat sich gewan­delt – um die Wiesen der Kindheit stehen Zäune, die Freunde der Jugend sind alt geworden. Erinnerung, Realität und Lebensentwurf kollidieren miteinander.