Ein kostbares Buch, eine Schatzgrube des Schönen, Sonderbaren, Fantastischen. Romantiker und Architekturfreunde kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Liebhaber eines edlen Illusionismus.
Gottfried Müllers rätselhaft-schönen Staunbuch „Schwallungen“ enthält einen umfassenden Überblick des Werkes von Gottfried Müller und persifliert zugleich das Genre „Künstlerkatalog“ mit all seinen Mystifikationen und Selbstinszenierungen.
Was für ein Buch! Universal komisch, brillant gezeichnet, phänomenal unterhaltsam. Mit „Schwallungen“ persifliert der 1968 geborene Gottfried Müller das Genre „Künstlerkatalog“ mit all seinen Mystifikationen und Selbstinszenierungen.
Aber wie er das macht: täuschend echt evozieren seine Blätter beispielsweise romantische Landschaftsaquarelle in einer Perfektion, dass Gutachter des Kunstmarkts auf der Hut sein müssen. Es finden sich verschrobene Architektur-Erfindungen und tragikomische Häusergeschichten, Skizzenblätter von vollendeter Schönheit, Mini-Fotoromane, Entwürfe für Wolken und neue Planeten und so vieles mehr. Müllers oft humoristische Arbeiten sind geprägt von einem starken Sinn fürs Absurde.
Als Direktor der „Agentur für Forschung und Abenteuer“ schafft der Zeichner und Schriftsteller eine Welt, die es nur in der Phantasie geben kann. Dort blüht, wächst und gedeiht sie auf wundersame Weise so üppig, daß man diese Welt, die mit unserer Gegenwart zugleich viel und wenig gemein hat, nicht mehr verlassen möchte.
Ein großer Erfinder, Kobold und Architekturdadaist: Der Autor und Zeichner Gottfried Müller setzt Gebäude wie das achtgeschossige Zwergenhaus in die Welt, die so schön sind, dass es sie unbedingt wirklich geben müsste.
Gottfried Knapp, Süddeutsche Zeitung
Gottfried Müller wurde 1968 in Balingen auf der Schwäbischen Alb geboren. Seine künstlerische Ausbildung begann er an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er von 1991 bis 1993 in der Klasse für angewandte Grafik bei Professor Berger studierte. Anschließend wechselte er an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er von 1993 bis 1996 in den Klassen für freie Grafik bei Professor Kuhrt und für Buchgestaltung bei Professor Rolf F. Müller studierte. Von 1996 bis 1998 setzte er sein Studium erneut an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Berger fort.
Seit 1998 ist Gottfried Müller als freischaffender Künstler tätig. Von 2000 bis 2002 war er Meisterschüler bei Professor Volker Pfüller an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Zwischen 1997 und 2010 arbeitete er zudem als Illustrator für renommierte Medien und Verlage, darunter die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, FOCUS, Cicero, der Prestel Verlag, Sanssouci Verlag, Dumont Verlag und der Fischer Verlag.
Seit 2010 ist Müller Universitätsprofessor für Architekturdarstellung an der Fakultät Architektur- und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund.
Sein künstlerisches Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, unter anderem in der Galerie Deschler in Berlin (2000), der Pinakothek der Moderne in München (2006), dem Filmmuseum München (2007) sowie im Deutschen Pavillon auf der 12. Architekturbiennale in Venedig (2010) mit dem Projekt „Severins Observatorium“. Weitere Ausstellungen führten ihn unter anderem in die Eremitage St. Petersburg (2012), die Architekturgalerie Weißenhofsiedlung in Stuttgart (2016), die KREISGalerie in Nürnberg (2018) und in die Tchoban Foundation Berlin (2023, „Archivision“).
Seine Arbeiten und Beiträge wurden vielfach publiziert, unter anderem in Bauwelt, AD – Architectural Digest, du – Zeitschrift für Kultur, AIT sowie in diversen Katalogen.